Auch heute kam wieder eine Spendenzusage von einem Leser unserer Tagesberichte, der per E-Mail schreibt, nicht weiß wie er in den E-Mail Verteiler gekommen ist, aber die Tortour zum Licht toll findet und seinen Betrag spenden möchte. Ich kenne ihn auch nicht, also hat irgendwer irgendwem die Tagesberichte weiter gemailt. Das genau ist das Konzept der Aktion zu Gunsten von
Friedensdorf International — die Form der Informationsverbreitung ist nachahmenswert. Die Nachricht konnte ich auf dem BlackBerry kurz vor dem Polarkreis empfangen. Ein weiterer Motivationsschub und ein herzlicher Gruß nach Speyer. Gerald hatte an die am Polarkreis anwesenden deutschen Touristen Tortour-Flyer verteilt und so gab es bei unserer Ankunft "offenen Szenenapplaus". Eine Familie aus Gifhorn war dort, sie gehört ebenfalls seit Jahren zu den Friedensdorfspendern.
Der Polarkreis scheint auf viele Menschen einen großen Reiz auszuüben und so gestaltete sich die Suche nach einem der bewährten Blockhäuschen als schwierig und am Ende sogar als unmöglich. Im Umkreis von 30 km gibt es 3 Campingplätze, auf denen alle Hütten ausgebucht waren und so haben wir nach einem langen Tag auf dem Rad erst gegen 22:00 Uhr unser Zelt aufschlagen können. Zum Glück gab es noch eine offene Pizzeria auf dem Gelände. Es war schon 24:00 Uhr als wir dann endlich zufrieden aber müde in die Zelte kriechen konnten. Bemerkenswert war, es war taghell und jetzt haben wir fünf Uhr in der Früh und es ist immer noch taghell, das bringt uns Mitteleuropäer doch ganz schön aus dem Gleichgewicht.
Mal sehen wie es sich in drei Stunden auf dem Rad anfühlt. Es sind noch 780 km bis zum Nordkap also je nach Wetterlage, Windverhältnissen und Streckenprofil noch 4 oder 5 Tage. Mal sehen was auch Kopf und Beine dazu sagen.
Mit meinem zwickenden rechten Oberschenkelmuskel habe ich eine Zielvereinbarung abgeschlossen. Wenn er aufhört mich zu quälen, bekommt er in der Massagepraxis von Andreas Heidl in Babenhausen nach der Rückkehr eine extra Massage. Bisher hat er sich daran gehalten, es zwickte nichts mehr.
Heute geht es nun weiter, immer weiter nach Norden; entweder bis Piilijväri oder Vittangi. Mal sehen was der Tag bringt. Ich bestehe aber wieder auf ein kleines Blockhaus. In meinem kleinen Notzelt muss man schon sehr müde sein um die Übernachtung darin erstrebenswert zu finden. Es ist zwei Meter lang, einen Meter zwanzig breit, was vom Prinzip her reicht, aber bei 85 Zentimeter Höhe doch ein begrenzter Lebensraum für jemanden der es gewohnt ist aufrecht durchs Leben zu gehen. Wenn man erst mal schläft, ist es gut.
Ihr/Euer
Martin Krick