Er lud mich mit Gerald und Hendrik auf dem Rückweg vom Nordkap zur Übernachtung in sein Ferienhaus ein. Nach dem Austausch von Adresse und Telefonnummer ließ er es sich nicht nehmen, als gastgebender Schwede Kaffee und Kuchen zu bezahlen. Auch in Schweden gibt es jetzt einen Friedensdorf Fan.
Nun sitze ich hier im Buswartehäuschen von Mora. Da mein Fotoapparat in den Niederungen des Rucksacks wasserdicht verpackt ist, habe ich ganz vergessen ein Foto von ihm zu machen. Ich warte und will das jetzt nachholen, mein Etappenziel ist nur noch ca. 20 km entfernt. Es war eine tolle Reisebekanntschaft, ein Gentlemen und Naturbursche.
Respekt "Alter Schwede" Mauritz Nordstrand und danke für Deine Bekanntschaft und Gastfreundschaft.
Nun bin ich in meinem für heute geplanten Etappenziel Orsa nach nur ca. 100 km angekommen. Abends studiere ich immer genau die Strecke des nächsten Tages und gestern ergab sich die Situation so, dass ich entweder nach den 100 km Schluss mache oder weitere 125 km bis zum nächsten Ort Sveg durchziehen muss. Bei Regen, Gegenwind und teilweise Gewitter keine prickelnde Vorstellung. So nehm ich diese größte Entfernung zwischen zwei Orten während der gesamten Tour morgen in Angriff und habe Hendrik und Gerald im Rücken.
Sie werden mich irgendwann auf der E45 einholen. Die morgige Etappe ist entweder 210 km oder 235 km lang. Die Entscheidung hängt davon ab, welcher der Zeltplätze feste Hütten hat — das muss Gerald dann auskundschaften. Wenn die Jungs mich einholen, dann kann ich immerhin 20 kg Ballast abwerfen — auch nicht schlecht. Das Wetter ist eigentlich unmöglich — es kann einfach nicht sein, dass der Himmel noch Tränen hat — da stimmt was nicht.
Zum Schluss noch der tägliche Kalauer: Was haben Helmut Kohl und ich gemeinsam? Wir haben beide blühende Landschaften versprochen, er im Osten und ich unserem Webmaster
Volker Mailach in Form von Bildern der Natur. Kohl hat sich in der Zeit geirrt und ich mich mit dem Wetter. Gerne hätte ich seit Tagen meiner Frau eine Naturblumen SMS geschickt. Geht aber nicht, da ich keine Unterwasserkamera habe. Daher hat sie heute einen Blumenstrauß über unsere Tochter Nadine erhalten. Einen schönen Gruß nach Hause.
Morgen möchte ich dann über Feuchtgebiete berichten, aber anders als Ihr denkt. Mal sehen was der Tag außer Regen, Gerald und Hendrik an Überraschungen so bringt.
Meinen "Alten Schweden" hab ich leider nicht mehr getroffen. Er war bei Gewitter bestimmt auch irgendwo untergekrochen. Volker wird ihn in den E-Mail Verteiler aufnehmen.
Die nächsten Wasserstandsmeldungen gibt's dann morgen.
Ihr/Euer
Martin Krick